DVD: „Die Straße gehört uns – 8 Filme zum Thema Kinder auf der Straße“

40,00 

nichtgewerbliche öffentliche Vorführung / Einzelperson

Lieferzeit: Innerhalb von 5 Werktagen

Beschreibung

1 – Akini und die tanzenden Geister von Trinidad

Als der 13-jährige Akini aus Cocorite, einem Armenviertel der Stadt Port of Spain, beim jährlichen Karnevalsumzug die tanzenden Geister von Trinidad in ihren fantasievollen Kostümen im Fernsehen sieht, ist er von den berühmten Stelzentänzern der Insel so fasziniert, dass er dort unbedingt auch mitmachen möchte.
Ein Besuch in der Stadt bestärkt ihn in seinem Entschluss. Dragon, der Gründer und Leiter der „Kilimandscharo School of Culture and Arts“ gibt ihm diese Chance zusammen mit knapp 100 anderen Kindern und Jugendlichen, die auf diese Weise ihrer Welt aus Armut und Drogen ein Stück weit entfliehen können. Akini hat sogar besonderes Glück. Denn Dragon bietet dem begabten Jungen an, beim nächsten Karnevalsumzug die Rolle des Königs zu übernehmen, der mit einem wallenden Kostüm und an den Armen befestigten großen Flügeln auf hohen Stelzen am Umzug teilnimmt.
Für diese akrobatische Aufgabe müsste Akini allerdings viele Wochen lang täglich hart trainieren. Stattdessen muss Akini nach dem plötzlichen Tod seines Vaters daheim verstärkt mithelfen und auf seinen kleinen Bruder Omar aufpassen, damit die Mutter das Geld für den Lebensunterhalt der Familie verdienen kann. Weil er nicht so oft zum Training kommen kann, wie es Dragon für erforderlich hält, damit am Ende alles perfekt funktioniert, verliert er die Rolle. Dem Leiter bleibt nichts anderes übrig, als sich einen anderen Jungen dafür zu suchen. Akini ist zwar schwer enttäuscht, aber die Hoffnung auf eine bessere Zukunft hat er damit noch lange nicht aufgegeben.

 

2 – Sei still – Be quiet

Ibrahim, ein palästinensischer Junge, und sein Vater geraten auf dem Rückweg von Jenin nach Nazareth, wo sie als israelische Araber wohnen, in Streit, nachdem sie an einem israelischen Kontrollpunkt durchsucht worden sind. In Jenin hatten sie an der Feier zur Beerdigung von Ibrahims Onkel Nader teilgenommen, und der Streit entzündet sich daran, dass der Vater nicht sagen will, woran der Onkel gestorben ist. Am israelischen Checkpoint wird der Vater abgetastet und auch der Rucksack des Sohnes wird durchsucht. Das blutverschmierte Palästinensertuch, das offensichtlich Onkel Nader gehört hat, entgeht den Soldaten. Die beiden dürfen passieren. Aber die Anspannung des Vaters dauert an und Ibrahim reagiert aggressiv und provokant.

 

3 – Deweneti – Irgendwo in Afrika

Ousmane, ein pfiffiger Junge, lebt in Dakar, der Hauptstadt Senegals. Er sagt, dass er von seinen Eltern verlassen worden sei und nun von Almosen lebe. Bettelnd zieht er durch die Straßen Dakars und verspricht seinen Geldgebern, als Gegenleistung für sie zu beten. Dabei geht Ousmane gezielt auf die Wünsche und Bedürfnisse der Menschen ein, auf die er trifft: Mit Koranversen hofft er zu erreichen, dass aus einem korrupten Polizisten ein Präfekt wird. Eine Marktfrau, die ihn mit Essen versorgt, soll immer Kundschaft haben und ihr Mann mit Trinken aufhören. Auch will er dafür beten, dass ein Mann, der nur ein altes Pferd besitzt, ein neues kräftiges bekommt.

Mit den Worten „Bin ich der Weihnachtsmann?“ verscheucht ein Autofahrer Ousmane – und bringt ihn damit auf eine Idee. Er möchte dem Weihnachtsmann schreiben und so sein Versprechen, für andere zu beten, einlösen. Dem Weihnachtsmann begegnet er sogar im Supermarkt: Inmitten von vielen schönen Spielsachen entdeckt er eine Schneekugel, in der ein rot gekleideter Weihnachtsmann mit Rentier leuchtet. Lange kann er ihn aber nicht betrachten, denn er wird aus dem Laden vertrieben.

Der Rausschmiss droht ihm auch in der Koranschule: Ousmane hat nicht genügend Schulgeld bezahlt und darf folglich nicht mehr kommen. Was den Brief an den Weihnachtsmann betrifft, kann er ebenfalls nicht auf seinen Koranlehrer zählen – außerdem vermutet dieser, dass der Weihnachtsmann gar kein Arabisch versteht. Daher macht sich Ousmane auf die Suche nach einem professionellen Schreiber, der ihm seinen Wunschzettel auf Französisch tippt. Für 500 Francs bringt er die Bitten zu Papier. Dabei denkt Ousmane nicht nur an die Menschen, die ihm Geld gegeben haben – der Polizist, die Marktfrau und der Mann mit dem Pferd –, sondern auch an seinen Koranlehrer und sogar an den Schreiber. Während er seinem Koranlehrer eine Reise nach Mekka und einen Moscheebau wünscht, soll der Schreiber eine neue Schreibmaschine erhalten.

Mal bettelt Ousmane im klassischen Sinne, mal ist er kreativ und bietet Gebete als Gegenleistung. Immer hat er dabei ein Lächeln im Gesicht. Für sich selbst wünscht er sich nichts explizit beim Weihnachtsmann – er macht einen fröhlichen Eindruck und zieht mit dem getippten Brief heiter durch die Gassen. Ob seine Gebete erhört werden, lässt der Film offen – er zeigt aber Schneeflocken über Dakar, was im tropischen Senegal schon ein Wunder ist und die Grenze von Fiktion und Realität verschwimmen lässt.

Online sehen

 

4 – Der fliegende Magier

Der elfjährige Ashok lebt mit seiner Familie am Rande einer großen indischen Stadt. Was die Bewohner seines Stadtviertels besonders auszeichnet, ist nicht ihre Armut, die gibt es hier überall, sondern die Tatsache, dass hier aus jeder Familie, einer als Artist arbeitet. Sie arbeiten als Gaukler, Magier oder Straßenkünstler.

So beherrscht Ashoks Onkel die erstaunlichsten Kartentricks, und Ashok selbst assistiert seinem Vater bei dessen Auftritten. Der Vater tritt auf Jahrmärkten auf und hin und wieder auch in einem großen Touristenhotel. Durch seine guten Beziehungen zu einem der Hotelportiers darf der Vater im riesigen Garten des Hotels seine Künste als ‚fliegender Magier‘ vorführen. Und wenn er dann über dem Rasen des Parks schwebt, sind die Zuschauer sichtlich beeindruckt und deshalb auch nicht knausrig, wenn Ashok Geld einsammeln geht. Wenn er groß ist, will auch Ashok fliegender Magier werden – das Geheimnis seines Vaters kennt er schon.

 

5 – Menged – Auf dem Weg

Vater und Sohn sind im äthiopischen Hochland mit ihrem Esel unterwegs zum entfernt gelegenen Markt, wo sie einen Sack Getreide verkaufen wollen. Der Vater lässt den ermüdeten Sohn auf dem Esel reiten, er selber geht zu Fuß.
Unterwegs begegnen sie verschiedenen Personen, die ihnen Ratschläge bezüglich ihrer Fortbewegungsart erteilen: Da ist einmal ein Priester, der dem Vater Vorhaltungen macht, er habe zu wenig gespendet. Und außerdem dürfe er den Sohn nicht verwöhnen, indem er ihn auf dem Esel reiten ließe.
Vor lauter schlechtem Gewissen folgt der Vater seinem Ratschlag und setzt sich selber auf den Esel. Auf der großen Straße angelangt, kommen sie an einem neureichen Händler vorbei, der seine jugendlichen Helfer antreibt, Lebensmittelsäcke zu verladen. Das Korn stammt offensichtlich aus einer Lieferung der Entwicklungshilfe und scheint eine Provision für den Händler zu sein; ein Zeichen für die im Land herrschende Korruption. Er hält nicht viel von den Bauern, die in seinen Augen zu wenig effizient arbeiten und rät den beiden eindringlich, sich zu zweit auf den Esel zu setzen. Dieser bricht unter der Last beinahe zusammen und wird bockig, bis es dem Vater zu bunt wird und er ihn zu schlagen beginnt. In diesem Augenblick fährt ein Fahrzeug mit italienisch sprechenden Entwicklungshelferinnen an ihnen vorbei. Die beiden Frauen bekommen die Szene mit und sind empört. Sie halten an und fordern den Vater über ihren Dolmetscher auf, den Esel in Ruhe zu lassen. Als der Vater merkt, dass er es mit Helferinnen zu tun hat, verlangt er von ihnen, ihm doch zu helfen. Sie aber fertigen ihn mit dem nicht ganz ernst gemeinten Ratschlag ab, er solle doch einfach den Esel tragen. Anfänglich etwas ungläubig folgt der Vater ihrem Rat und trägt tatsächlich den Esel.
Während einer kurzen Rast an einem klaren Bach wundert sich der Sohn, weshalb all die Menschen sie so verwirren. Der Vater erwidert, dass man auf der Straße als Ort der Begegnung nicht auf alle hören und schon gar nicht verstehen könne. Sie sollten ab jetzt auf ihren Kopf hören und dem Herzen folgen, wie es die Vorfahren einst taten. Als sich erneut ein Mann darüber aufhält, dass der Vater laufen muss, lachen beide und erreichen schließlich den Markt.

 

6 – Muana Mboka (Animationsfilm)

Der Animationsfilm präsentiert die Geschichte des Waisenjungen Muana Mboka (= Dorfkind) in einer Großstadt unter Verwendung von Elementen afrikanischer Oralliteratur wie sprechender Tiere. Er zeigt leicht verständlich den Alltag eines ’Straßenkindes’, beschränkt sich dabei aber nicht auf Elend und Benachteiligung, sondern zeigt auch den Erfindungsreichtum des Jungen und endet mit einem Versuch, gemeinsam mit einem Freund einen neuen Anfang zu machen.
Eingestimmt wird der Zuschauer durch traditionelle afrikanische Musik. Eine kurze Auseinandersetzung zwischen einem aggressiven Elefanten, der eine friedliche Schildkröte mit seinem Rüssel als Gewehr vertreibt, schließt sich an. Diese Szene ist ein Traum der Hauptfigur, die wenig später mit dem Jungen Jojo nicht in die Schule gehen darf.
Die Geschäftsfrau Mama Muziki (= respektvolle Bezeichnung für eine unabhängige Frau, z. B. eine Händlerin) kommandiert die für sie arbeitenden Jungen herum, u.a. auch Muana Mboka, der eine schwere Karre ziehen muss. Muana Mboka bemerkt, wie ein Krankenwagen mit dem schwer kranken Verkehrsminister im Schlamm fest sitzt. Während sich Polizisten vergeblich bemühen, den Wagen wieder flott zu kriegen, legt Muana Mboka mit Erfolg Bretter unter die Räder. Froh über die Hilfe gibt die Frau des Ministers Muana Mboka eine größere Summe Geld.
Ein Journalist berichtet über den Vorfall. Muana Mboka wird nun beneidet und viele wollen an sein Geld, das er in einer Plastikflasche versteckt. U.a. interessieren sich ein Polizist, ein Priester und Mama Muziki dafür. Doch Jojo rettet die Flasche. Nach einem Verkehrsunglück mit dem Karren verlassen Muana Mboka und sein Freund Mama Muziki. Sie folgen einer Schildkröte und gehen gemeinsam der Sonne entgegen. Zuvor hatte ein freundlicher weiser alter Mann, eine Großvaterfigur, Muana Mboka einen Anhänger mit einer Schildkröte geschenkt.

 

7 – Die Straße gehört uns – A Nous La Rue

Kinder spielen und balgen sich auf der Straße. Die Sechs- bis Elfjährigen haben die Straße für sich erobert. Die Straße ist ihre Schule, hier treffen sie sich, basteln ihr Spielzeug, musizieren und amüsieren sich. Manchmal gibt es auch Streit mit den Erwachsenen, aber der ist bald wieder beigelegt.

Der Film zeigt in teilweise inszenierten Aufnahmen das Spielverhalten von Kindern in einer Siedlung in Burkina Faso. Einzelne Episoden werden als kleine, manchmal nur angedeutete Geschichten erzählt.

 

8 – Ein Schritt, zwei Schritte… – Un pas, deux pas…

Eigentlich passiert nicht viel. Awa (ca. 12 J. alt) stapft barfuß über Sanddünen. In einem kurzen Wortgeplänkel mit ihrem kleinen Bruder Ali, der mit einer Kalebasse und Decke hinter ihr her rennt, wird deutlich, dass sie sich heimlich auf den Weg gemacht hat, ohne der Mutter davon zu berichten. Sie will ein wenig Geld verdienen, um Medikamente für die kranke Mutter zu besorgen und sie zu retten.

Schließlich stößt sie zu einer kleinen Gruppe von Kindern, die auch auf dem Weg ist. Sie wollen nach Ouagadogou, der Hauptstadt von Burkina Faso. Ein Erwachsener, den sie abends am Lagerfeuer in der Halbwüste treffen, verspricht ihnen, dass sie viel Geld verdienen werden – vielleicht sogar in der Elfenbeinküste. Er hat einen der Jungen, Youssouf, als Komplizen, der ihm offensichtlich immer wieder eine Kindergruppe zusammenstellt, ohne dass die Dorfbevölkerung etwas merken soll …

Am nächsten Morgen brechen alle auf, nur Awa bleibt sitzen und will auch beim ungeduldigen Zureden des Mannes, das sich in Zorn wandelt, nicht mehr mitgehen. Sie kehrt um. Ist sie trotz des freundlichen Gesichts und des beruhigenden Tons des ‚Onkels’, wie die Kinder ihn nennen sollen, misstrauisch geworden? Wir wissen es nicht.

Hinter den Dünen liegt ihr Heimatdorf der Tuareg in einer kleinen grünen Niederung; bei jedem Schritt weht der Wind Sand auf. Da erwarten sie der kleine Bruder und die verhärmte Mutter, beide mit unbewegtem Gesicht, aber offensichtlich nicht überrascht. Die Mutter habe sie erwartet, sagt der Bruder. Sie haben ihr Essen aufgehoben, das Ali ihr bringt. Die inspirierende Flötenmusik (von Tao Irissa) begleitet uns noch ein Stückchen während des Abspanns …

 

Erlaubnis für die nicht-gewerbliche öffentliche Vorführung